Dienstag, 15. Januar 2008

Nürnberg testet WLAN-Lokalisierung

Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) hat gestern in Nürnberg ein Pilotprojekt zur WLAN-Lokalisierung begonnen. Das könnte auch Bedeutung für Such- und Buchtechnik bekommen.

Die Idee an der WLAN-Lokalisierung sieht so aus: Eine Lokalisierungssoftware des Instituts auf dem PDA oder dem Smartphone eines Nutzers schickt, wenn er das möchte, seine Position an einen zentralen Server und bekommt die nächste anfahrbare Adresse (Straße, Hausnummer, Geo-Koordinaten) zurück. Wer diesen Vorschlag bestätigt, bestellt auf diese Weise zum Beispiel ein Taxi an diesen Ort oder bekommt den Weg zur nächsten offenen Apotheke beschrieben. Auch als Restaurantführer soll das System funktionieren.

Im Projekt arbeiten — wie das Fraunhofer-Institut mitteilt — unter anderem IT2 Media, Map and Route sowie T-Systems, Gaschba, Cruso und die Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) mit. So sollen IT2 Media und Map and Route ortsabhängige Dienste wie Taxiruf, Restaurantführer, Apotheken-, Hotel- und Parkplatzsuche entwickeln. T-Systems plant für ihre Geschäfts- und Industriekunden neue Dienste wie eine Fahrzeugführung auf Betriebsgeländen. Gaschba und Cruso sollen Lokalisierungs- und Hilfsdienste für touristische Führungssysteme auf WLAN-Basis herstellen. Die VAG arbeitet an einer spurgenauen Lokalisierung von Bussen zur verbesserten Einsatzplanung in Betriebshöfen.

Für die Lokalisierung mittels WLAN wird nur eine zusätzliche Software auf dem vorhandenen Endgerät benötigt, so das Fraunhofer-Institut. Sie empfängt die Entfernungen zu bekannten WLAN-Basisstationen und berechnet daraus autark und kontinuierlich die aktuelle Position. Nutzer werden nicht von außen lokalisiert, verspricht das Institut. Nach einer ersten Betriebsphase will es das System auf weitere deutsche und europäische Städte wie Berlin, München, Frankfurt, London, Paris und Mailand ausdehnen.