Microsoft will in seiner Kartensoftware „Virtual Earth“ (maps.live.com) in diesem Jahr erste europäische Städte komplett dreidimensional darstellen und in der kommenden Version 6.0 verbesserte Schnittstellen zur Anwendungsprogrammierung (API) einrichten.
So zeige die neue „Get-Directions“-Schnittstelle nicht einfach den Weg von A nach B, sondern „ermöglicht eine multiple Weg-Punkt-Beschreibung“ für komplexe Routenplanungen. Auch Verkehrsinformationen seien in Deutschland bald integrierbar, kündigt Microsoft an.
Die Einbindung eigener Karten soll über „Map-Cruncher“-Technik möglich werden. Ein neues Werkzeug mit Namen „3Dvia“ erlaubt es, fotorealistische 3-D-Modelle zu erstellen und in die Karten einzubauen. Microsoft sieht vor allem Stadtplaner, Architekten und Immobilienfirmen als Anwender, das könnte aber zum Beispiel auch für Hotels interessant sein. Zumal „Virtual Earth“ in beliebige Internetseiten eingebettet werden kann und darf.
Insgesamt, schreibt Microsoft, wurden „die Importfunktionen unterschiedlicher Formate in ,Virtual Earth‘ noch einmal verbessert“.
Weiterhin will Microsoft das Angebot an Luftbildaufnahmen in 45-Grad-Seitenansicht ausbauen. Die Aufnahmen, die im Zusammenspiel von fünf perspektivisch unterschiedlichen Kameras entstünden, ließen einen Blick aus jeder Himmelsrichtung zu. Bis Ende des Jahres sollen „die ersten Städte in Europa komplett in 3D-Ansicht zur Verfügung stehen“.
Bis Mitte 2009 soll „Virtual Earth“ 80 Prozent der westeuropäischen Städte zeigen. In Deutschland seien es zur Zeit rund 100 Städte. Die neuen Funktionen sollen auf der Messe Cebit Anfang März vorgestellt werden.